Kellergeschoss -> Erdgeschoss -> Obergeschoss -> Balkenlage -> Schnitt |
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Basierend auf den originalen Plänen des
Bauantrages haben wir diese zunächst als zweidimensionale
Grundrisszeichnungen in das CAD-System AutoCAD übertragen. In diesem Zuge
hatten wir die Möglichkeit, die Pläne zum einen auf ihre maßliche
Schlüssigkeit zu überprüfen und zum anderen die
Bauzeichnungen mit den wenigen erhaltenen Photos zu vergleichen. Es
ergaben sich Differenzen, die wir nach Möglichkeit dem ehemaligen
Ist-Zustand, will heißen der tatsächlich einmal existenten Bausubstanz,
soweit deren Aussehen überhaupt zu ermitteln war, angepasst haben. Da es sich bei der Herner Synagoge um ein recht repräsentatives Gebäude handelte, war es in seinem Aufbau schon relativ komplex. Wir möchten Ihnen im folgenden dessen Grundrisse und Raumaufteilung vorstellen. |
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Über das Kellergeschoss der Herner Synagoge ist naturgemäß nicht viel Material erhalten, dennoch kennen wir anhand der Baupläne zumindest die vorgesehene Gestaltung und Ausführung recht genau. So war zum Beispiel in dem der seinerzeitigen Hohenzollernstraße abgewandten Teil des Kellers eine Souterrain-Wohnung eingeplant. Leider beschränken sich die Informationen über diese Wohnräume auf die erwähnten Pläne. Ob der Bau seinerzeit wirklich exakt nach diesen Zeichnungen ausgeführt worden ist, lässt sich heute leider nicht mehr feststellen. | |||
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2D-Grafik |
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Bereits an der Aufteilung des Erd- geschosses lässt sich ein zur rein sakralen Nutzung geplantes Gebäude erkennen. Traten die Gläubigen durch das große Portal in das hallenartige Gewölbe des Betsaales ein, richtete sich ihr Blick dirket auf die Estrade mit dem Thora-Rollen-Schrein. Dahinter- liegend befand sich noch ein Sitz- ungssaal und an den Eckpunkten schlossen sich neben den Treppen- aufgängen zu den Emporen noch eine Toilette und ein kleiner Raum für den Vorbeter an. Obwohl eigentlich für religiöse Zeremonien geplant, fanden aufgrund der hervorragenden Akkustik auch weltliche Konzerte statt. | |||
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2D-Grafik |
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Das Obergeschoss wartete neben den, naturgemäß zum Erdgeschoss deckungsgleichen, Treppenaufgängen mit 3 Emporen für insgesamt 133 Gottesdienstbesucher auf. Nimmt man die 196 Sitzplätze für die Gläubigen im Erdgeschoss hinzu, ergibt sich eine Gesamtzahl von 329 möglichen Gottesdienst- bzw. Konzertbesu- chern. Da im Jahre 1930 offiziell 474 Mitbürger jüdischen Glaubens in Herne gemeldet waren, von denen mit Sicherheit auch nicht alle zu den aktivsten Synagogengängern zählten, kann durchaus von einem ausreichend groß dimensionierten Gotteshaus gesprochen werden. | |||
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2D-Grafik |
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In
der sogenannten Balkenlage ist die Anordnung der Dachbalken für das an
Dachflächen bzw. -stühlen nicht gerade arme Gebäude festgehalten.
Zählt man diese durch, kommt man auf 4 Spitzdächer mit ihren Ausläufern
und sogar fünf Kuppelkonstruktionen. Auch das ein Zeichen für die recht
üppige Ausstattung der Herner Synagoge. Zum Betsaal hin war von den Dachkonstruktionen jedoch nicht viel zu sehen, da durch Zwischendecken und dem großen, zentralen Gewölbe eine, der sakralen Nutzung würdige Ausformung des Innenraumes erzeugt worden war. |
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2D-Grafik |
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Schneidet man, wie wir es neben- stehend taten, das Gebäude in Längsrichtung, so wird die Höhe des eigentlichen Betsaales im Verhältnis zur Gesamthöhe des Gebäudes deut- lich. Während der oberste Punkt der Kuppel nur rund zehn Meter vom Boden entfernt war, brachte es die Spitze der darüber liegenden Turm- haube auf eine stolze Gesamthöhe von immerhin fast 24 Metern. Be- trachtet man die umliegende Bebau- ung, zur nahen Innenstadt gab es fast nur mehrgeschossige und nicht minder große Wohngebäude, so war diese Höhe für ein "eindrucksvoll" zu nennendes Gebäude auch erforderlich. | |||
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